Tatort: Aufenthaltsraum der MSS 13 (auch bekannt als Mikrowellenraum)
Tatbestand: Verschwinden einer in die Decke eingelassenen Lampe
Mutmaßliche Täter:innen: Neider:innen der MSS 13, MSS 13, Handwerker?, unbekannt
Bericht:
Vor einigen Tagen trat der Hausmeister Herr E. an mehrere Schüler:innen der MSS 13 heran, um herauszufinden, was mit einer der Lampen im Raum der MSS 13 (B 107) geschehen ist. Diese fehlt seit einem unbekannten Zeitpunkt, der erwiesenermaßen nach dem 12. Oktober liegen muss. Da sich jedoch keiner der Schüler:innen der MSS 13 als schuldig zu erkennen gab, droht nun die Konsequenz, dass die Kreisverwaltung eingeschaltet wird, was das Finden einer Örtlichkeit für die diesjährige Abiturfeier erheblich erschweren könnte.
Nun stellt sich die Frage nach möglichen Herangehensweisen zur Klärung des Falles. Sollte sich keine Person schuldig bekennen, welche Optionen verbleiben? Sollte sich die MSS 13 kollektiv als schuldig bekennen und für den Schaden aufkommen, um den Untergang der Abiturfeier zu verhindern, sodass der oder die wahre Täter*in nicht oder nur milde bestraft davonkommt?
Kann ein Team von Schüler:innen der Stufe mit kriminalistischen Fähigkeiten den Fall lösen?
Zunächst müssen Hinweise gesammelt werden. Mithilfe von im Aufenthaltsraum aufgenommenen Selfies und Fotos der vergangenen Wochen konnte der Tatzeitraum auf die letzten 6 Wochen eingegrenzt werden. Damit wurde auch die Hypothese ausgeschlossen, die Lampe sei nie da gewesen. Zudem konnten wir feststellen, dass die Lampe nicht einfach herausgerissen wurde, sondern mehr oder weniger professionell mithilfe von Werkzeugen entfernt worden sein muss, da weder Kabel noch die Decke beschädigt wurden. Eine Leiter als Hilfsmittel zum Erreichen der Lampe war jedoch nicht erforderlich, da sich unmittelbar unter der Stelle ein Tresen befindet.
Nun stellt sich die Frage nach möglichen Verdächtigen.
Szenario 1: Täter Handwerker
Allgemein bekannt befinden sich zurzeit einige Handwerker im B-Gebäude, die die Sanierung fertigstellen. Sie hätten sowohl die technischen Mittel in Form von Werkzeugen als auch das Know-how, um die Lampe fachmännisch auszubauen. Auch die Gelegenheit dazu hätten sie gehabt, da der Raum in der Regel nicht verschlossen ist und die Handwerker oft unbeobachtet im Gebäude arbeiten. Allerdings stellt sich natürlich die Frage nach dem Motiv. Selbst wenn die Lampe beispielsweise geflackert hätte, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Handwerker sie aus Eigeninitiative ausgebaut haben. Diese werden bereits intensiv durch die von der Schule veranlassten Sanierungsarbeiten beansprucht und hätten wenige Kapazitäten gehabt, um zusätzliche Reparaturen durchzuführen. Außerdem wäre vermutlich unser geschätzter Hausmeister Herr E. darüber informiert worden.
Szenario 2: Täter Schüler:innen der MSS 13
Die MSS 13 hätte ebenfalls die Gelegenheit gehabt, die Lampe auszubauen, jedoch fehlt ihr sowohl das notwendige Werkzeug als auch das Motiv, da bei einer solchen Tat ein Vorsatz sehr wahrscheinlich ist. Die Zerstörung des frisch renovierten eigenen Aufenthaltsraum widerspricht jeglicher Logik, zumal Schüler:innen der 13 in der Regel nicht von der Notwendigkeit des Abbaus überschüssiger Energie betroffen sind. Eine Umfrage in der Stufe ergab, dass sich weder jemand schuldig bekennt noch Informationen zu mutmaßlichen Täter:innen besitzt.
Szenario 3: Verbrechen aus Leidenschaft
Weitere mögliche Verdächtige sind potenzielle Neider:innen des Mikrowellenraumes, die sich erhoffen, die MSS 13 aus diesem zu vertreiben. Obwohl hier ein starkes Motiv besteht, müssten auch diese Personen Zugriff zu Werkzeugen gehabt haben sowie für den Ausbau notwendige Fachwissen besitzen. Sollte die Tat vorsätzlich verübt worden sein, wäre der Erwerb dieser Mittel im Bereich des Möglichen, bedeutete jedoch ausgesprochen viel Aufwand. Und ganz ehrlich: Wer baut schon eine in die Decke eingelassene Lampe aus Rache aus? Da gäbe es doch wirklich andere Maßnahmen. Möglicherweise handelt es sich um ein Verbrechen aus Leidenschaft mit konkretem Anlass oder persönlichen Beweggründen, dazu fehlen nach wie vor weitere Informationen. Die Gelegenheit zur Tat hätte auch diese Gruppe von Verdächtigten gehabt, da nicht zu jedem Zeitpunkt Schüler:innen der 13 in dem Raum Wache halten.
Welches der möglichen Szenarien der Wahrheit entspricht oder ob sich die Tat doch ganz anders ereignet hat, bleibt weiterhin ungeklärt. Das professionelle selbsternannte Ermittlungsteam ist nach wie vor mit der Aufklärung beschäftigt, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Als nächste Schritte sind weitere Befragungen sowie eine genauere Einengung der Tatzeit geplant. Weitere Hinweise sind gerne erwünscht und können auch anonym erfolgen.
Was lernen wir daraus? Geht achtsam mit dem Schulinventar um und achtet darauf, wen ihr in eure (Klassen-)Räume lasst.
Bis dahin, passt gut auf eure Lampen auf 😉