Jeder kennt es, aber niemand mag es, wenn die mehr oder weniger freundliche Stimme der Deutschen Bahn aus den Lautsprechern mitteilt, dass der Zug schon wieder ausfällt.
Ausfälle bei der Deutschen Bahn stehen in Deutschland und den Nachbarländern, in denen unsere Bahn verkehrt, an der Tagesordnung – und das auch ohne Streik der GDL, allerdings normalerweise nicht so oft wie während der Streiks. Die GDL ist die Gewerkschaft der Lokführer, aber was ist eigentlich eine Gewerkschaft?
Einer Gewerkschaft können sich, für einen monatlichen oder jährlichen Geldbeitrag, Arbeitnehmer:innen eines Unternehmens freiwillig anschließen, um ihre Interessen vertreten zu lassen. Eine Gewerkschaft kann mit den Vorgesetzten, also den Arbeitgeber:innen, verhandeln. Im Fall der Bahn verhandelt die Gewerkschaft unter anderem um 1.500 € Inflationsausgleichsprämie pro Arbeitnehmer:in (für die gestiegenen Preise, beispielsweise im Supermarkt) und es sollen Modelle zur Arbeitszeitverkürzung im Schichtbetrieb vorgestellt werden. Gewerkschaften wie die GDL gibt es nicht nur bei der DB oder Transdev, einem privaten Bahnunternehmen, sondern bei ganz vielen Firmen, beispielsweise Ikea. Der schwedische Möbelhaus-Gigant hat ebenfalls viele Mitarbeitende im Konzern, die einer Gewerkschaft angehören und somit zu Streiks aufrufen oder mit Hilfe von Durchsagen oder Warnwesten Aufmerksamkeit erregen.
Wenn die Bahn nicht oder verspätet kommt, dann kann es problematisch werden, wenn man zur Schule muss. Allerdings auch, wenn man eine längere Reise als den Schulweg vor sich hat und umsteigen muss und dann womöglich seinen Anschlusszug verpasst. Die Kunden sind verärgert. Die Deutsche Bahn ist momentan im Fernverkehr mit ICs und ICEs so unpünktlich wie seit acht Jahren nicht mehr. Im November 2023 kamen lediglich schlappe 52% der Fernzüge pünktlich an ihrem Zielbahnhof an. Diese ärgerlichen Ereignisse finden aber nicht nur wegen des „Versagens“ der DB statt, sondern auch wegen Umwelteinflüssen wie z. B. eines umgestürzten Baumes am 8.11.2023 auf der Strecke zwischen Serrig und Saarhölzbach, welche den gesamten Regionalverkehr zwischen Merzig (Saar) und Trier und somit auch Konz für einige Stunden lahmlegt hat.
Stand heute, Samstag, den 27.1.2024, läuft bei der Bahn wieder ein Streik. Dieser Streik ist der bisher längste in der Geschichte der DB, mit einer Dauer von sechs Tagen. Am Montag, den 29.01.2024, sollte der Streik eigentlich um 18 Uhr enden, aber der Streik soll jetzt ,,doch schon“ in der Nacht zum Montag enden. Außerdem hat die GDL angekündigt, dass bis zum 3. März keine Streiks mehr stattfinden werden. Viele Reisende sind laut ZEIT Online genervt und haben kein Verständnis mehr für die Streiks.
Ich hoffe natürlich, dass sich die Lokführer:innen und die Bahn bald einigen werden und dann alle zufrieden sind, und dass wir, die Bahnreisenden, bald wieder in den regelmäßigen Genuss der Züge kommen und wieder spontan unterwegs sein können, ohne den Notfallfahrplan überprüfen zu müssen.
Quelle (ZEIT online): https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-11/deutsche-bahn-ziel-puenktlichkeit-fernverkehr-verpassen Zugriff am 29.01.2024