Warum ist Plastik im Meer momentan so ein großes Thema?

Als ich mit meiner Familie einmal im Urlaub war, habe ich eine Gruppe gesehen, die an einer bestimmten Stelle am Strand Müll gesammelt hat. So bin ich selbst Zeugin davon geworden, wie viel Plastik in den Meeren und an Land landet. Ich habe zunächst nur einen kleinen Teil des Mülls gesehen, aber als ich mich dann näherte, war so viel Plastikmüll auf einem Haufen, wie ich bis zu diesem Moment noch nie gesehen hatte. Auf das Problem von Plastikmüll in den Meeren will ich mit diesem Artikel aufmerksam machen..

Pacific Garbage Patch und der Aufbau

Der Pacific Garbage Patch ist ein Meeresstrudel im Pazifik, dessen Strömung sehr stark ist und so den Plastikmüll, der im Meer treibt, aufsammelt. Er kann deswegen bereits als Müllstrudel bezeichnet werden. Die genaue Größe des Müllstrudels ist schwer zu sagen, weil der Plastikmüll unter der Meeresoberfläche schwimmt oder bereits einiges an Müll auf den Meeresboden gesunken ist.
Der Strudel ist in zwei Teile aufgeteilt: Die eine Seite nennt sich Eastern Patch, die andere Seite heißt Western Patch und zwischen den beiden Strudeln liegt die Konvergenzzone. Konvergenzzone bedeutet, dass es quasi eine Wasserstraße ist, die den einen Plastikmüll von dem einen Patch zum anderen leitet.

Wie gelangt der Müll ins Meer ?

Flüsse sind der Haupttransportweg von Plastik ins Meer, weil sie die Verbindungen vom Land bis zum Meer sind. Nur zehn Flüsse sind verantwortlich für 80% des Plastiks, welches im Meer landet. Acht davon sind in Asien, die Hälfte davon in China. Der Fluss, durch den am meisten Plastik ins Meer gelangt, liegt in den Philippinen und heißt Pasig. 20% des Plastikmülls in den Weltmeeren kommen direkt aus der Fischerei, der Schifffahrtsindustrie und von Ölplattformen.

Europa und viele andere Länder sind Schuld daran, dass andere Länder weniger Lagerplatz für Müll haben, da europäische Länder beispielsweise ihren Plastikmüll nach Asien oder in andere Ländern exportieren. Das Versenden von Plastikmüll ist nun seit dem 1. Januar 2021 verboten , da es die Problematik vor Ort verstärkt hat. Die aufnehmenden Länder haben diesen Plastikmüll auf Müllkippen oder in Meeren/Flüssen entsorgt, das sie irgendwann so viel Müll gesammelt haben, dass sie diesen nicht mehr recycelen konnten.

Warum ist Plastikmüll im Meer ein Problem für uns ?

Das Plastik-Problem scheint so, als wäre es weit weg, aber trotzdem ist es nah. Viele Tiere leiden und sterben wegen des Plastiks, das wir bewusst weggeworfen haben, z.B Schildkröten und Fische. Das Plastik, das im Meer schwimmt, verwechseln Tiere mit ihrer Nahrung, z.B. Krabben, Fischen oder Muscheln. Die Tiere, die das Plastik gegessen haben, werden dann eingefangen und so als Zutat in unseren Gerichten verwendet. So landet es auf unseren Teller und dann in unseren Körpern. Somit schaden wir uns mit diesem Problem selbst.

Welche anderen Auswirkungen hat der Plastikmüll?

Ein Bewohner in Deutschland verbraucht im Durschnitt um die 237 Kilogramm(Stand 2021) im Jahr. Wenn Vögel das Plastik mit ihrer Nahrung verwechseln, wird ihr Immunsystem geschwächt und die Vögel sind anfälliger für Krankheiten.
Das Plastik, das in unseren Meeren schwimmt, ist dort nicht für immer, aber schon für eine lange Zeit z.B. eine Plastikeinkaufstüte braucht 10-20 Jahre, bis sie vollständig zerrieben ist, eine PET-Flasche 450 Jahre und eine Angelschnur schwimmt 650 Jahre im Meer. Wenn man sagen würde, dass man pro Leben 100 Jahre leben würde, brauchte man ungefähr sechs Leben, bis die Angelschnur zerrieben wäre. Es wird aber nicht alles zerrieben, es bleiben ganz kleine Plastikteile übrig, sogenanntes Mikroplastik. Mikroplastik sind ganz kleine Plastikteile, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Es ist unklar, wie gefährlich Mikroplastik ist. Mikroplastik ist nicht nur in Plastiktüten oder PET Flaschen enthalten, es ist auch z.B. in Kosmetikprodukten und Kontaktlinsenreinigern enthalten. Mikroplastik wird auch in der Waschmaschine aus Polyesterkleidung ausgewaschen und landet im Abwasser. Nach einer Studie nimmt der Mensch pro Monat 21 Gramm Mikroplastik zu sich. Pro Tag gelangen so um die 106 und 120 Mikroplastik-Partikel in den Körper. Durch Fisch nehmen wir 5,5 Prozent Mikroplastik auf.

Was kann gegen Plastikmüll unternommen werden?

Der Seabin ist eine Lösung zum Herausfischen des Plastiks aus dem Meer. Er ist quasi ein großer Mülleimer, der im Meer ist und mit dem Netz das Plastik herausfiltert und auf ein Schiff lädt. Der Müll wird dann sortiert und recycelt. Das Gute daran ist, dass Fische sich nicht in diesen Netzen verfangen können und so nicht sterben.
Um den Verbrauch von Plastik zu reduzieren, wurden aber auch schon in der EU Plastiktüten und Plastikbesteck verboten und das Plastikbesteck wurde durch Holzbesteck ersetzt. Für weniger Verbrauch von Plastik wäre es gut, andere Stoffe als Plastik zu nutzen, z.B. recyceltes Papier zum Einpacken oder Stoffbeutel zum Einkaufen.

Viele denken, dass man nur mit großen Aktionen etwas gegen den Plastikmüll unternehmen kann, aber das ist falsch: Man sollte immer probieren, mitzuwirken, z.B bestellt man nicht mehr so oft seinen Kaffee „to go“ im Plastikbecher, sondern bringt besser seinen eigenen Becher mit oder benutzt beim Einkaufen eine Stofftasche. Man sollte auf manche Kosmetikprodukte verzichten, da sie zu klein sind, um wiederverwendet zu werden. Man kann unterwegs seinen Plastikmüll wieder mitnehmen oder Plastik von anderen mitnehmen. So viele kleine Sachen, die aber schon Großes beitragen. Denkt einfach beim nächsten Konsum immer an die 450 Jahre, die ein Plastikbecher im Meer treibt, ehe er sich zersetzt.

Wenn man auf bestimmte Sachen nicht verzichten kann, kann man auch noch mit Freunden oder alleine einen Mülltüte nehmen und Müll einsammeln, der einem ins Auge springt und diesen richtig recycelen.

Quellen:

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/wie-kommt-unser-plastikmuell-ins-meer-100.html

Beitragsbild:

Bild von Sergei Tokmakov, Esq. https://Terms.Law auf Pixabay

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