„Guys, I think historians will skip our generation…“ das vermutet unsere Generation über sich selbst. Bedauern über so wenig Bedeutung? Fehlanzeige! Wir nehmen das und uns selbst nicht so ernst. Das sehen die älteren Generationen wie Millennials oder die Generation X im Übrigen auch so, immerhin etwas, worin wir gleicher Meinung sind. Sie beklagen nämlich, dass die Generation Z ernste Themen wie Krieg oder Naturkatastrophen nicht ernst genug nimmt. Ich frage mich: Ist das wirklich etwas Schlechtes oder liegt auch etwas Gutes darin?
Generationen-Code
Generation X: Geburtenjahrgänge zwischen ca. 1965 bis 1980
Millenniels (Generation Y): ca. 1981 bis 1996
Generation Z: ca. 1997 bis 2012
Hurrikan Milton war 2024 ein extrem starker tropischer Sturm, der sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h über den Atlantik bewegte und mehrere Karibikinseln sowie die südöstliche Küste der USA traf. Trotz seiner Intensität wurde er durch frühzeitige Evakuierungen und Notfallmaßnahmen weitgehend in seiner Zerstörungskraft eingegrenzt. Auf der Online-Plattform TikTok veröffentlichten sie viele Videos, in denen sie sich über den Hurrikan lustig machten. Als die Regierung eine Evakuierung anordnete, riskierten einige Jugendliche ihr Leben, indem sie weiterhin nach draußen gingen, um alberne Videos zu drehen.
Username: @itsjuette
Ein weiteres Beispiel ist der Konflikt zwischen Israel, dem Iran und den USA. Auch hier wurde das Thema oft ins Lächerliche gezogen. Einige machten Videos und fragten sich scherzhaft, warum der Konflikt nicht als Duell ausgetragen wird: „Warum können die Präsidenten nicht einfach gegeneinander kämpfen?“ Und das war noch nicht einmal der schlimmste Kommentar. Einer schrieb: „Hoffentlich gibt’s dann auch noch WLAN ich will meine Flammen net verlieren“, was zeigt, dass für manche der Verlust von Internet-Kontakten wichtiger ist als die realen politischen Ereignisse. Ein weiterer Kommentar lautete: „Die sollen mal bis zum Sommer warten, damit ich noch meine Prime haben kann, man.“ Das sind nur zwei von vielen ähnlichen Kommentaren, die auf Social Media zu finden waren.

Diese Beispiele werfen Fragen auf: „Warum reagiert die Generation Z so?“ und „Warum nimmt sie ernste Situationen nicht ernst?“ Vielleicht liegt es daran, dass diese Generation bereits viele Krisen wie die Klimakrise, die Corona-Pandemie und wirtschaftliche Unsicherheit durchlebt hat. Solche Erfahrungen können zu einer gewissen Resignation führen – einer Haltung von „Jetzt erst recht!“, die von anderen als mangelnde Ernsthaftigkeit wahrgenommen wird.
Zudem ist die Generation Z mit sozialen Medien und einer konstanten Informationsflut aufgewachsen. Diese permanente Präsenz von ernsten Themen in den sozialen Netzwerken kann zu einer Art Abstumpfung führen, da die Gefahr besteht, dass die Jugendlichen überfordert oder emotional erschöpft sind. Es fällt ihnen oft schwer, die Wichtigkeit von Ereignissen zu erkennen, die nicht direkt ihre eigene Lebensrealität betreffen.
Da die Gen Z mit Plattformen wie TikTok, Instagram und Twitter aufgewachsen ist, nutzen sie zur Ausdrucksweise vor allem Memes. Memes sind humorvolle oder satirische Inhalte, die sich schnell im Internet verbreiten. Sie bestehen aus Bildern, Videos oder Texten und dienen dazu, eine bestimmte Meinung oder Stimmung zu verbreiten. Das Problem ist, dass Memes ernste Themen oft banalisieren. Durch die humorvolle Kommentierung mit Memes fällt es den Jugendlichen aber leichter, sich damit auseinander-zusetzen, anstatt die volle Tragweite der Situation anzuerkennen.


Aber gibt es nur Belege, die uns unseriös aussehen lassen, oder gibt es auch welche, die uns anders darstellen?
Dadurch, dass wir weniger Wert auf hergebrachte Verhaltensregeln und Konventionen legen, ist es der Blick der älteren Generation, die uns mangelnde Seriosität unterstellt, aber wir lassen uns unsere Werte und Verhaltensweisen nicht von anderen diktieren. Wir wollen nicht von anderen bewertet werden, da sie nicht wissen, was man erlebt hat oder was man fühlt. Wir konzentrieren uns auf unserer Leben und versuchen, Negativkommentaren und Katastrophenmeldungen nicht zu viel beizumessen. Und das ist okay, solange man mit sich selbst klarkommt und sich selbst schätzt.
Insgesamt musst man sagen, dass wir, Gen Z, schon ein Stück weit unseriöser als andere Generationen sind, aber das ist gerade, was uns besonders macht. Wir lassen uns nichts anhaben und überlassen unseren Wert nicht dem Maßstab von anderen.