Es ist der erste Dezember. Die Weihnachtszeit beginnt heute mit dem Öffnen des ersten Türchens! Bei den meisten Leuten befindet sich darin ein Stückchen Schokolade. Aber die Auswahl an Adventskalendern reicht heutzutage von Kalendern mit veganen Leckereien über welche mit Spielzeug bis hin zu denen mit Kosmetikartikeln, über welche sich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene freuen. Aber woher kommt eigentlich der Brauch des Adventskalenders? Und welche weihnachtlichen Traditionen gibt es noch?
Der Ursprung des heutigen Adventskalenders kommt aus dem 19. Jahrhundert. Damals arbeitete Johann Heinrich Wichern in einem evangelischen Kinderheim bei Hamburg. Da sich die Kinder damals (genauso wie heute ;)) sehr auf Weihnachten freuten, fragten sie ihn andauernd, wann es denn endlich soweit sei. Um den Kindern die Vorfreude auf Weihnachten zu verschönern und den ständigen Fragen zu entkommen, entwickelte Wichern daraufhin eine Art Adventskalender. Er befestigte 20 weiße und 4 rote Kerzen an einem großen Rad. Die Kinder durften nun an jedem Werktag eine weiße Kerze und an den Adventssonntagen eine rote Kerze anzünden. Daraus entwickelte sich dann mit den Jahren der Adventskalender, den wir auch heute noch kennen und lieben. Aber nicht nur der Kalender, sondern auch der Adventskranz entstand daraus: Die vier roten Kerzen bleiben bis heute noch in ihrer Form als Kranz bestehen.
Aber was darf an Weihnachten in den allermeisten Haushalten auch nicht fehlen? Natürlich. Der Weihnachtsbaum! Die Nordmanntanne stellt dabei die beliebteste Christbaumart dar. Einen Anteil von ganzen 75% machen diese nämlich an allen verkauften Weihnachtsbäumen aus! Und woher kommt nun diese Tradition? Der Ursprung stammt wahrscheinlich gar nicht aus dem Christentum, sondern dem heidnischen Brauchtum. Denn zur Wintersonnenwende am 21. Dezember verzierten die Menschen schon vor langer Zeit ihr Haus mit immergrünen Zweigen, unter anderem auch mit Tannenzweigen. Diese galten als Zeichen des Lebens und sollten Wintergeister vertreiben. Im Mittelalter vermischten sich dann diese heidnischen Bräuche mit denen des Christentums. Die Christen übernahmen die Tradition, stellten einen Tannenbaum aber zur Erinnerung an Adam und Eva auf, da diese im Paradies von immergrünen Bäumen umgeben waren. Aus diesem „Paradiesbaum“, der damals in Anlehnung an Adam und Eva mit Äpfeln geschmückt wurde, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Verbindung zur Weihnachtsgeschichte. Heute ist der mit Kugeln und Kerzen geschmückte Christbaum als Weihnachtstradition schon gar nicht mehr wegzudenken!
Ebenfalls haben momentan in Deutschland zahlreiche Weihnachtsmärkte geöffnet. Derjenige in Trier ist sogar einer der beliebtesten! Die ersten Weihnachtsmärkte gab es schon im Mittelalter. Diese dienten aber noch nicht wie heute dem Vergnügen, sondern der Versorgung. Auf den Märkten erhielten Händler:innen, aber auch Handwerker:innen das Recht ihre Waren zu verkaufen. Die Stadtbewohner:innen konnten dort also Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenstände für den anstehenden Winter und die Weihnachtsfeiertage besorgen. Unter anderem gab es damals auch schon Straßenmusik und Leckereien. Doch im 18. Jahrhundert änderte sich Weihnachten vom rein religiösen zum bürgerlichen Fest, bei dem Geschenke immer mehr an Bedeutung gewannen. Auf den Märkten fanden sich daher vermehrt Speisen und Getränke, aber auch Spielzeug. Daraus entwickelten sich mit der Zeit dann die Weihnachtsmärkte, die wir heute noch kennen: mit Glühwein, Punsch, gebrannten Mandeln und Weihnachtsdekoration.
In den meisten Haushalten sind also Adventskalender, Tannenbaum und Weihnachtsmarkt ein Muss in der Adventszeit. Welche Weihnachtstradition ist denn für euch nicht mehr wegzudenken?
Quellen:
https://de.statista.com/infografik/20318/haeufigste-weihnachtsbaumarten-in-deutschland/