Wie sich Deutschlands Beziehung zu den USA unter Trump verändert

„Make America Great Again“– Mit diesem Wahlspruch wollte Donald Trump die Vereinigten Staaten von Amerika in seiner zweiten Amtszeit umkrempeln. Das ist ihm auch gelungen, jedoch nicht so, wie es sich die Welt gewünscht hätte. Im Gegenteil: Die USA werden von dem Großteil der restlichen Welt belächelt. Von bizarren Ideen wie der Umbenennung des „Gulf of Mexico“ oder der Aufnahme Kanadas als 51. Bundesstaat bis hin zu instabilen politischen Zuständen, die jeden Tag neue Schlagzeilen aufwerfen, ist in den ersten Monaten seiner Amtszeit schon einiges passiert, was man so nicht für möglich gehalten hätte. Die Frage, was als nächstes kommt, belastet auch die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Dabei waren die USA immer einer unserer engsten Partner.

Seit der Nachkriegszeit pflegten die USA und Deutschland stets ein enges und freundschaftliches Verhältnis. Sie verfolgten gemeinsame wirtschaftliche, politische und soziale Ziele und standen im ständigen Austausch miteinander. Unter der neuen US-Regierung hat sich dieses Verhältnis jedoch verändert. Mit wenig Strategie, dafür aber vielen Versprechen, konnte Donald Trump seine Wähler während seines zweiten Wahlkampfs im Jahr 2024 überzeugen. Dazu gehört, sich mehr auf das eigene Land, anstatt um die Bündnisse mit anderen Ländern zu kümmern. Dies hat auch Auswirkungen auf Deutschland und ganz Europa.

Die transatlantischen Beziehungen haben sich seit Trumps Amtszeit stark verändert. Ein Grund dafür ist die „America first“-Politik Trumps, die darauf abzielt, weniger Kosten und Verantwortung für andere Länder zu übernehmen, auch wenn diese enge Verbündete der USA sind. Zum einen sieht er die militärische Verteidigung Europas als europäische Angelegenheit und nicht als amerikanische. Trump fordert, wie kürzlich beim NATO-GIPFEL festgelegt wurde, dass die NATO-Mitglieder 5% mehr Beitrag zahlen. Außerdem verlangt er seit Längerem, dass sie sich nicht mehr auf den alleinigen Schutz der USA verlassen sollen. Das gilt auch bezüglich des Ukraine-Kriegs. Amerika möchte Geld-und Waffenlieferungen verringern und erwartet, dass sich dafür Europa mehr beteiligt. Außerdem wird die internationale Handelspolitik durch hohe Zölle geschwächt, was die weltweiten Börsenkurse zu Beginn des Jahres nach unten trieb.

Leider geraten auch gemeinsame Ziele von Deutschland und den USA unter Trump ins Schwanken. In seiner ersten Amtszeit trat der US-Präsident bereits aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus, da er ihr vorwarf, im Umgang mit COVID-19 zu chinafreundlich gewesen zu sein. Der gemeinsame Kampf gegen den Klimawandel wurde mit dem Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen seitens Trump vorläufig stillgelegt. Anstatt auf erneuerbare Energien zu setzen, werden die Abholzung des Regenwaldes sowie die Kohle- und Ölindustrie gefördert. Auch die Wirtschaft leidet unter dem bröckelnden Verhältnis: Durch die Einführung von Strafzöllen auf deutsche Produkte werden Handelsabläufe gestört und verändert, was zu Einbrüchen des für Deutschland so wichtigen Exports und damit zu einem unsicheren Wirtschaftsmarkt führt.                   

Auch sozial hat die neue Politik schwere Folgen: Das Land ist so gespalten wie nie. Während die eine Hälfte der Bevölkerung von den neuen Veränderungen begeistert ist, bricht bei der anderen Panik um ihr Land aus. Auch der amerikanische Tourismus leidet unter der Trump-Administration. Neben den zwölf Ländern, für die aktuell ein Einreiseverbot in die USA gilt, entscheiden sich auch zunehmend Deutsche dazu, ein anderes Reiseziel für den nächsten Urlaub zu wählen.  

Für die transatlantische Beziehung zwischen den USA und Deutschland bricht wohl eine neue Ära an. Eine Zeit voller Unbeständigkeiten und Herausforderungen, aber auch mit neuen Chancen für Deutschland, sich weiter unabhängig zu machen, den Zusammenhalt innerhalb Europas zu stärken und die Beziehungen zu anderen Ländern zu verbessern. Für die Amerikaner jedoch werden die kommenden Jahre eine große Herausforderung im Bezug auf die neue Politik, ganz besonders für diejenigen, deren Rechte eingeschränkt werden oder die gezwungen sind, das Land zu verlassen. In solchen schweren Zeiten brauchen wir ein globales Netzwerk aus Unterstützung und Menschlichkeit. Ganz besonders aber müssen wir gemeinsam gegen Faschismus und Extremismus kämpfen, die unsere Demokratie bedrohen.

Bild generiert mit ChatGPT

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1 Kommentar

  1. Wow! Man sieht, dass die Person sich sehr viel Mühe gegeben hat! Toller Blog, habe viel über dieses Thema gelernt.

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