Das neue und das alte CL-System im Vergleich

Seit nun schon fast einer Saison ist das neue Champions League System (ohne die Qualifikationsspiele) nun schon aktiv. Manche finden es schlechter, manche besser als das alte. Andere wiederum finden es genauso gut oder schlecht wie vorher. In diesem Artikel werde ich die beiden Systeme anhand verschiedener Aspekte gegenüberstellen.

Als erstes eine kurze Erklärung der beiden Formen des Turniers: Im alten Modus wurden anfangs 32 Mannschaften in acht Gruppen mit jeweils vier Teams aufgeteilt. Diese spielten dann jeweils zweimal gegen jeden Verein innerhalb ihrer Gruppe. Die zwei besten Mannschaften kamen dann weiter ins Achtelfinale und der dritte Platz wurde in die Europa League herabgestuft. Der vierte Platz war raus. Im Achtelfinale spielten dann je zwei von 16 Mannschaften ein Hin- und Rückspiel gegeneinander aus. Nach diesem Schema ging es dann immer weiter, bis schließlich ein finales Spiel zwischen den zwei letzten Vereinen in einem zuvor ausgewählten Stadion ausgetragen wurde. Im neuen System spielen hingegen 36 Clubs um den Titel mit. In der Gruppenphase sind nun alle Teams in einer großen Tabelle zu finden. Hier spielt dann natürlich nicht jeder gegen jeden, sondern jedes Team spielt je einmal gegen acht der 36 Mannschaften. Sind alle Gruppenspiele ausgetragen, stehen die besten Acht direkt im Achtelfinale, während Platz neun bis 24 in einer „Play-off-Phase“ gegen je einen anderen Club (mit Hin-und Rückspiel) antreten, um auch ins Achtelfinale einziehen zu können. Anschließend geht es weiter wie beim alten Modus auch.

Ein häufig genannter Kritikpunkt am neuen System ist, dass die vielen Spiele einerseits zwar fantastisch für Fußballfans sind, die es toll finden, mehr geboten zu bekommen, andererseits aber eine große zusätzliche Belastung für die Spieler bedeuten. Darum fordern einige Beteiligte, die Anzahl der Spiele, die ein Spieler spielt, zu begrenzen, um dessen Gesundheit zu schützen. In Addition gibt es im neuen Modus, zumindest in der Gruppenphase, keine Hin- und Rückspiele mehr, was von vielen als Verminderung der Chancengleichheit gesehen wird, weil nur eine der zwei Mannschaften so ein Heimspiel vor den eigenen Fans im eigenen Stadion bekommt. Dieser Aspekt ist für Andere wiederum ein Pluspunkt, denn so herrscht mehr Abwechslung zwischen den Begegnungen. Einer der am häufigsten genannten Vorteile vom neuen Turniermodus ist die erhöhte Spannung, vor allem in der Gruppenphase. Die Gruppen im alten Stil waren häufig davon geprägt, dass sich die zwei besten Vereine einer Gruppe schnell von den anderen absetzten und so oft schon vorher klar war, wer in die nächste Runde einzieht. Dadurch, dass heute nun jede Mannschaft immer gegen eine andere spielt und somit mehr Möglichkeiten hat, Punkte zu bekommen, kam es in dieser Saison dazu, dass Top-Vereine wie Bayern München, Manchester City und Real Madrid in der Play-off Runde nachsitzen mussten, während ein vermeintlich schwächerer Verein wie OSC Lille direkt ins Achtelfinale einzog.

Häufig kritisiert wird auch die Veränderung im finanziellen Bereich. Denn durch die oben genannte Erweiterung der Anzahl der Spiele wird von der UEFA natürlich auch mehr Geld eingetrieben. Schon in der Saison 2023/24, in der noch das alte System aktiv war, wurden laut „Statista“ rund 2,7 Milliarden Euro eingenommen. Geld, von dem die Clubs, die am Turnier teilnehmen und möglichst weit kommen, sehr viel abbekommen. So erhalten die Vereine im Wettbewerb nur für die Teilnahme 18,62 Millionen Euro. Diese Einnahmen ermöglichen den regelmäßig teilnehmenden Mannschaften finanzielle Vorteile, die den Clubs, welche sich selten bis gar nicht für solch einen großen, internationalen Wettbewerb qualifizieren können, vorenthalten bleiben. So entwickelt sich mit der Zeit eine Lücke zwischen Top- und Durchschnittsvereinen, die immer größer wird, da Geld im Fußball eine sehr wichtige Rolle spielt, zum Beispiel, um Spielertransfers zu tätigen. Einige sprechen hier schon von einer Ähnlichkeit zur „Super League“, eine Liga voller Top-Clubs, die aufgrund vieler Proteste von Seiten der Fans dann doch nicht eingeführt worden ist.

Natürlich gibt es noch mehr Argumente für und gegen das alte und das neue System, aber die für mich wichtigsten habe ich hier untergebracht. Falls ihr selbst noch weitere Argumente beitragen oder eure Meinung zu diesem Thema beisteuern wollt, könnt ihr diese gerne in der Kommentar-Sektion unterbringen.

Das Beitragsbild ist KI-generiert.

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1 Kommentar

  1. Eine sehr präzise und einleuchtende Darstellung.! Dennoch prägnant und für den Fußball-„Laien“ verständlich. Der Autor erörtert den Sachverhalt mit neutraler Haltung. Derartiges würde man auch zu anderen Themen gern öfter lesen…

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