Mein Bücher-Rückblick 2024

Von Klassikern bis zum TikTok-Hype, dieses Jahr war alles dabei. Hier werde ich sieben der Bücher vorstellen, die ich dieses Jahr mal mehr, mal weniger genossen habe.

Fangen wir an mit einem Klassiker: „Little Women“ von Louisa May Alcott. Dieses Werk kam 1868 raus, ist also in etwas älterer Sprache geschrieben. Es geht um vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sie alle erwarten etwas anderes von ihrer Zukunft und vom Leben. Im Grunde handelt das Buch davon wie sie erwachsen werden und ihren eigenen Weg gehen, natürlich läuft nicht alles so wie sie es sich vorstellen, Schicksalsschläge und unerwiderte Liebe sind nur ein paar Dinge die ihnen das Leben schwer machen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang skeptisch war, aber ich wurde positiv überrascht. Ich habe mich in das Buch und in jede der Figuren verliebt und gelacht und geweint. Mit dem Ende war ich leider nicht so zufrieden und an paar Ecken hätte ich mir gewünscht, dass Alcott mehr auf manche Ereignisse eingeht. Für Leute, die gerne viel Action, Spannung und Nervenkitzel haben ist die Geschichte der „Little Women“ wahrscheinlich eher nichts, aber ich finde das Buch lesenswert und gebe ihm 4/5 Sternen.

Ein Tipp falls dir das Buch gefallen hat: Der Film „Little Women“ aus dem Jahr 2019

Weiter geht’s mit einer sehr beliebten Buchreihe und einem Fandom noch größer als das von „Harry Potter“ – „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien. Es geht um Frodo, einen Hobbit aus dem Auenland, der ungewollt an einen mächtigen Ring kommt. Diesen muss er allerdings zerstören, um zu verhindern, dass er Sauron, dem dunklen Herrscher, in die Hände fällt, also macht er sich mit seinen Gefährten auf den Weg zum einzigen Ort, wo er vernichtet werden kann. Auf seinem Abenteuer gilt es aber, allerlei Gefahren zu bestehen, und dass in Mittelerde immer mehr Krieg ausbricht, macht die Reise auch nicht einfacher.

Tolle Geschichte, wundervolle Welt, aber es hat mich nicht gepackt. Ich habe letztes Jahr den ersten Teil gelesen und dieses Jahr den zweiten und hänge gerade am dritten fest. Immer mal wieder kommt eine Stelle, die mich mitreißt, aber den Rest der Zeit warte ich nur darauf, dass das Kapitel zu Ende ist. Es liegt nicht daran, dass die Geschichte langweilig ist, weil das ist sie keinesfalls, es ist nur in älterer und komplizierter Sprache geschrieben, was das Lesen sehr anstrengend macht und ein großer Teil des Buches besteht aus Beschreibungen der Landschaft; obwohl ich das eigentlich immer sehr gerne mag, ist es hier einfach zu viel. Außerdem hat Tolkien eine ganze Welt erschaffen, mit ihrer ganz eigenen Geschichte, die auch immer wieder erzählt und ausgeführt wird. Man kommt schnell mit den ganzen Namen durcheinander und letztendlich gibt es in einem Buch nur sehr wenige Szenen, in denen wirklich etwas passiert im Verhältnis zu der Seitenanzahl. Dazu kommt noch, dass mir persönlich eine starke weibliche Figur fehlt. Ich bin Fan von der Welt, der Story und den Charakteren, aber benötige sehr viel Selbstdisziplin, um diese Reihe zu beenden, von daher vergebe ich Frodo und seinen Gefährten 2,5/5 Sternen.

Als nächstes habe ich „It ends with us„, von Colleen Hoover gelesen. Das Buch ging in den letzten Jahren auf TikTok mehr als viral, doch ist es overhyped? Meiner Meinung nach auf keinen Fall! Die Geschichte thematisiert nicht etwa eine kitschige Liebesgeschichte wie ich zuerst vermutet hatte, sondern häusliche Gewalt an Frauen. Die Hauptfigur Lilly wächst in einem gewaltsamen Haushalt auf, in dem ihr Vater ihre Mutter schlägt. Sie lernt damals ihre erste große Liebe Atlas kennen, der ihr durch diese schwierige Zeit hilft, zu dem sie aber über die Jahre den Kontakt verliert. Mit Einsetzen der Handlung lebt sie in Boston und lernt Ryle kennen, einen Chirurgen mit Beziehungsängsten, schnell verlieben sie sich und aus einem intensiven Flirt wird eine ernste Beziehung. Doch irgendwann muss Lilly erkennen, dass Ryle nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat, dazu kommt auch noch, dass sie Atlas wieder über den Weg läuft. Es geht darum, warum Frauen oft nicht eine gewaltsame Beziehung verlassen, nicht ist weil sie feige sind, sondern weil so etwas viel komplexer ist, als es von außen scheint.

Mich hat noch nie ein Buch so sehr zum Nachdenken angeregt wie dieses und schon lange nicht mehr so berührt. Ich habe es auch auf Englisch gelesen und kam sehr gut zurecht, ein sehr guter Englisch- Roman-Einsteiger-Tipp. Ich habe in vielen Rezensionen gelesen, dass das Buch Gewalt romantisiert, doch diese Leute haben dann meiner Meinung nach entweder das Buch nicht beendet oder nicht verstanden. Das was ich am emotionalsten fand, ist der Prolog, in dem Hoover erzählt, dass das Buch die Geschichte ihrer Mutter widerspiegelt. Man muss bedenken, dass dies kein Einzelfall ist, sondern die Geschichte von jeder vierten Frau. Deswegen gebe ich diesem Buch 5/5 Sternen, da es mich wirklich umgehauen hat.

Eine Empfehlung falls dir das Buch gefallen hat: Der Film „It ends with us“ aus dem Jahr 2024

Kommen wir zu einem weiteren Hype-Buch: „Biss zum Morgengrauen„, von Stephenie Meyer, auch bekannt als „Twilight“. Es geht um Bella, die zu ihrem Vater in den verregneten Ort Forks zieht. Anfangs findet sie alles öde, bis sie auf Edward trifft. Er scheint sie zuerst nicht zu mögen, doch irgendwann fängt er doch an, sich für sie zu interessieren. Doch schnell merkt sie, dass er anders ist und kommt irgendwann hinter sein Geheimnis, er ist ein Vampir. Zuerst ist Bella nicht abgeschreckt, doch dann bringt es sie in eine lebensgefährliche Situation. Kann ihre Liebe zu Edward dem standhalten?

Hier muss ich leider sagen, dass mich dieses Buch maßlos enttäuscht hat. Dadurch, dass „Twilight“ so gehyped wird, dachte ich, ich würde ein Meisterwerk vor mir haben, doch ich fand das Buch schon fast schlecht. Vom Schreibstil her wurde ich schon nicht wirklich mitgerissen, dazu kam, dass ich Bella und Edward beide ziemlich nervig fand. Auch fand es seltsam und toxisch, wie abhängig Bella zwei Wochen nach dem Kennenlernen schon von Edward war. Die Geschichte an sich und die restlichen Figuren finde ich eigentlich recht gelungen, trotzdem denke ich, dass dieses Buch maßlos overhyped ist und ich es nicht weiterempfehlen kann, weshalb es von mir 1,5/5 Sternen bekommt.

Ich muss auch leider sagen, dass ich den Film dazu auch gesehen habe und ihn noch niveauloser fand. Das Schauspiel von Kristen Stewart finde ich persönlich nicht gelungen und der blass geschminkte Edward ist auch eher eine Witzfigur. Dazu kommt noch, dass ganz viele Szenen meiner Meinung nach unangenehm anzugucken sind, da sie so unrealistisch dargestellt sind.

Kommen wir zu einer Buchreihe, bei der vor kurzen der dritte Teil rauskam. „Fourth Wing„, geschrieben von Rebecca Yarros. Hier geht es um Violet Sorrengail, die Tochter von General Sorrengail, die an dem Ehlers-Danlos-Syndrom leidet, einer Krankheit, bei der man zum Beispiel sehr flexible Gelenke, auffällige Narbenbildung oder schlechte Wundheilung hat. Sie lebt in dem Königreich Navarre, das mit Poromiel im Krieg steht und dessen Soldaten die sogenannten „Reiter“ sind, die auf dem Rücken von Drachen kämpfen. Violet wird von ihrer Mutter in den Reiterquadranten gesteckt, dort, wo die Reiter ausgebildet werden, der jedoch auch eine extrem hohe Sterberate besitzt, und das, obwohl sie jahrelang von ihrem Vater zur Schriftgelehrten ausgebildet worden war. Jedoch nicht nur der Quadrant könnte ihr das Leben kosten, sondern auch Feinde des Namen Sorrengails, wie zum Beispiel Xaden Riorsen.

Dieses Buch hat 768 Seiten und ich habe es innerhalb von fünf Tagen verschlungen. Ich fand es sogar so gut, dass ich es nur wenige Monate später noch einmal gelesen habe. Was soll ich sagen, ich bin verliebt in dieses Buch. Nicht nur gibt es hier eine perfekte Enemys-to-Lovers-Lovestory, sondern auch unfassbar gut geschriebene Kampf- und Spice-Szenen. Dieses Buch hat mich mehrmals zum Lachen und mehrmals zum Weinen gebracht. Ich liebe jeden einzelnen Charakter, wie Violet, eine starke weibliche Hauptfigur, oder auch einfach Tairn, ihren Drachen. Ich kann „Fourth Wing“ nichts anderes als 5/5 Sternen geben.

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