Vor etwas mehr als 25 Jahren wurde die berühmte Kinder- und Jugendbuchreihe „Harry Potter“ von J.K. Rowling veröffentlicht. Dass diese Reihe so ein großer Erfolg werden würde, konnte die Autorin damals aber noch nicht ahnen: Ihr Harry-Potter-Manuskript wurde nämlich bei 12 Verlagen abgelehnt! Erst beim 13. Versuch klappte es. Sieben Romane, acht Filme, 450 Millionen verkaufte Exemplare und über 330 Millionen Euro später, die Rowling bisher damit verdient hat, ist die Reihe auf der ganzen Welt bekannt und es gibt unzählige Fans.
Die Reihe handelt von dem Jungen Harry Potter, der an seinem elften Geburtstag erfährt, dass er ein Zauberer ist und von nun an das Zauberinternat Hogwarts besuchen soll. Dort erfährt er über seine Vergangenheit und meistert mit Hilfe seiner neuen Freunde Hermine Granger und Ron Weasley allerhand gefährliche Situationen.
Die Buchreihe hat viele Fans von Anfang an in ihren Bann gezogen, so dass ihre Freude riesig war, als bekannt wurde, dass Harry Potter verfilmt werden sollte. Dass nicht alle Details der Bücher, die zusammen über 4100 Seiten besitzen, in den Filmen vorkommen können, ist natürlich klar. Allerdings wurden in den Filmen auch Veränderungen vorgenommen, die viele Fans aufregen und die auch dazu führen können, dass Neulinge, die die Bücher nicht kennen, wichtige Aspekte und Wendungen der Handlung nicht so gut verstehen.
Obwohl einerseits verständlich, ist es andererseits natürlich sehr schade, dass es viele Kleinigkeiten nicht in die Filme geschafft haben. Man mag vielleicht meinen, dass die ausgelassenen Stellen nicht großartig wichtig für den Verlauf der Geschichte sind, allerdings lassen sie viele Situationen menschlicher erscheinen und sind oft ausschlaggebend für das Gefühl, Hogwarts sei Realität.
Verfechterin der Harry Potter-Bücher
Generell werden Geschehnisse, die in den Romanen mehrere Kapitel umfassen und sehr weit ausgeführt werden, in den Filmen gar nicht oder nur stark gekürzt behandelt. Zum Beispiel wird die Geschichte von Harrys Vater und dessen Freunden, die im Buch sehr ausführlich beschrieben wird, im dritten Film so gut wie gar nicht angesprochen. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass sich Harrys Vater in einen Hirsch verwandeln konnte, weshalb auch Harrys Patronus (persönlicher Schutzzauber) die Gestalt eines Hirschs annimmt. Nur so, kann der/die Zuschauer:in verstehen, wieso Harry am Ende denkt, dass er seinen Vater gesehen hätte, als ein Hirsch-Patronus ihn rettet. Da dies in den Filmen aber nicht thematisiert wird, führt es zu Missverständnissen.
Viele Leser von Harry Potter haben auch besonders die Figur Peeves liebgewonnen. Ein Geist, der mit seinen Streichen sogar an das Niveau der Weasley-Zwillinge herankommt. Die Zuschauer der Filme könnten nun aber etwas verwirrt sein: Denn die Figur von Peeves kommt in der Filmreihe gar nicht vor! Dies finden wir ziemlich schade, da Peeves die Geschichte durch seine witzige Art etwas auflockert und unterhaltsamer macht.
Ein anderer wichtiger Punkt sind die Schauspieler, die in den Filmen mitgespielt haben. Dass diese dem Aussehen der Buchcharaktere nicht zu 100% entsprechen können, ist natürlich klar. So haben Dudley und Petunia Dursley, die Verwandten von Harry, im Buch blonde, im Film aber braune Haare. Allerdings gibt es auch Unterschiede im Aussehen, die sich auf das Verständnis der Zuschauer auswirken können. So wird in den Büchern sowie in den Filmen sehr oft erwähnt, dass Harry Potter die Augen seiner Mutter habe. Dass Harry Potter in den Filmen blaue Augen, seine Mutter aber braune hat, führt in diesem Zusammenhang auch zu Verwirrung.
Trotzdem muss gesagt werden, dass die Schauspieler insgesamt sehr passend ausgewählt wurden. So können diese die Gefühle und Handlungen der Figuren sehr authentisch vermitteln. Beispielsweise war Emma Watson eine sehr gute Besetzung für Hermine Granger, weil sie die Rolle trotz ihres jungen Alters sehr gut verkörpert hat. Außerdem wurden in den Filmen nur wenige Computereffekte benutzt, sodass Szenen, insbesondere der erste Blick auf Hogwarts, wirklich beeindruckend erscheinen. Das Schloss ist nämlich als Modell mit vielen Details gebaut und dann aus der richtigen Kameraperspektive aufgenommen worden, sodass dieses im Film trotzdem real wirkt. Auch die anderen Effekte, zum Beispiel die Zaubersprüche oder die Fabelwesen, kommen in den Filmen wirklich authentisch rüber! Zu der magischen Atmosphäre trägt natürlich auch die Musik bei, die John Williams komponiert hat. Selbst denjenigen, welche die Harry Potter Filme nicht gesehen haben, ist die Melodie bestimmt sofort im Ohr.
Alles in allem sind die Harry Potter Filme daher trotz vielen negativen Punkten für uns sehr gelungen! Um sich als richtiger Harry-Potter-Fan zu bezeichnen, muss man unserer Meinung nach aber trotzdem die Bücher gelesen haben, da die Geschichte noch viel mehr Aspekte enthält, als die, die in den Filmen gezeigt werden.