Schockgefrostet in die erste Stunde

Ein Plädoyer für Aufenthaltsmöglichkeiten im Warmen

Viele unserer Schüler:innen kommen sehr früh morgens in der Schule an, sei es, dass es nur einen Bus gibt, dass sie wegen der Arbeit ihrer Eltern relativ früh aus dem Haus müssen oder aber aus einem ganz anderen Grund. Wenn ich morgens um 7:18 Uhr an der Schule ankomme, sind meistens schon einige Kinder auf dem Schulhof. Ich denke mir dann jeden Morgen: Warum? Warum müssen wir jeden Tag von Montag bis Freitag bei teilweise -12°C auf dem Schulhof stehen? Weshalb wir und nicht die Lehrer? Ist das nicht ungerecht, dass die Lehrer in den großen Pausen im Lehrerzimmer sitzen oder irgendwo im Gebäude herumlaufen und nicht auf dem Schulhof erfrieren müssen?

Mittlerweile weiß ich, dass ich nicht die Einzige bin, die sich das fragt. Viele meiner Mitschüler:innen haben sich darüber beschwert und möchten gerne eine Erklärung dafür, warum wir nicht schon früher in die Klassenräume oder wenigstens ins Gebäude dürfen. Auch in der ersten großen Pause ist es draußen oft noch frostig.

Ich habe einige Lehrer:innen hierzu befragt und die Antworten hier zusammengefasst:

Wir würden euch grundsätzlich gerne in die Gebäude lassen, aber wenn wir euch in die Klassenräume lassen würden, müsste in jedem Raum ein Lehrer:in sein. Das funktioniert aufgrund des Lehrermangels (es sind viele Lehrer:innen krank) und unserer Aufsichtspflicht leider nicht. Man könnte dafür sorgen, dass für diejenigen, die morgens so früh kommen, bis zum Klingeln ein Raum zur Verfügung gestellt wird oder für sie Stühle in die unteren Gänge des F-Gebäudes gestellt werden.

Zusammengefasste Aussagen von Lehrer/-innen am GyKo

Das wäre ja schon ein Anfang! Derart ermutigt, beschloss ich, beim Schulleiter Herrn Leyes vorzusprechen.

Man kann euch durchaus zumuten, dass, wenn ihr euch warm genug anzieht und auf dem Schulhof ein bisschen Fangen spielt oder anderen Bewegungssport macht, dann draußen auf dem Schulhof steht. Außerdem sollen wir schon nach den Osterferien wieder ein Atrium haben, in dem sich die Schüler:innen vor Unterrichtsbeginn aufhalten können.

Wolfgang Leyes, OStD

Bewegungssport in super dicken Klamotten – darauf hat wohl fast niemand Lust. Wenn dann im April das Atrium fertig ist, brauchen wir es wahrscheinlich nicht mehr. Dass dieses Thema die Gemüter bewegt, ist offensichtlich: Mehrere Klassensprecher:innen haben es auf der Klassensprechervollversamlung angesprochen. Aber – vergeblich! Das bedeutet für uns, wir müssen noch etwas länger schockgefrostet in die erste Stunde gehen.

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