Der Frauenanteil in MINT-Berufen – MINT steht allgemein für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – ist ein großes Problem. Denn obwohl dieser in den letzten Jahren gestiegen ist, lag er im März 2020 nur bei 15,3%. Auch der Anteil der Frauen in MINT- Studienfächern ist von 1975 mit 19,4% bis 2019 mit 31,4% zwar gestiegen, jedoch hat er sich in diesen 45 Jahren nicht einmal verdoppelt.
Daher haben Studentinnen der Universität Trier ein Projekt während der Projektwoche am Gymnasium Konz angeboten, um schon junge Schülerinnen für diesen Bereich zu begeistern. In diesem Projekt lernen die Schülerinnen der 7. bis zur 9. Klasse das Arbeiten mit dem Computer und den verschiedenen Programmen kennen. So entwerfen und modellieren sie mithilfe des Programms „Tinkercad“ digitale Modelle, die dann mit „Cura“, einem Programm, das die Datei des digitalen Modells in Druckerbefehle für den 3D-Drucker umwandelt, weiterbearbeitet werden. Anschließend werden diese dann von einem FDM 3D-Drucker vor Ort ausgedruckt. FDM steht für Fused Deposition Modeling, bei dem heißes Material (PLA) in Schichten aufeinander getragen wird, um ein Objekt zu drucken. Zum Schluss können die 3D-Drucke noch von Hand nachbearbeitet werden. Der gesamte Vorgang wird unter „Additiver Fertigung“ zusammengefasst.
Die Studentinnen wollen den Frauenanteil in MINT-Berufen erhöhen. Dazu waren sie schon letztes Jahr Teil einer 3D-Drucker AG am Gymnasium Konz und wurden eingeladen, dieses Jahr das Projekt „Girls in Tech 3D-Studio“ zu leiten. Auch bieten sie Workshops an und sind auf Berufsmessen unterwegs. Sie selber studieren unter anderem Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik und Mathe und erleben das Problem der fehlenden Frauen in diesen Studienfächern und Berufen hautnah mit.
Als ich angefangen habe, zu studieren, da waren wir insgesamt über 100 Studierende, davon mit mir fünf Frauen in dem Studiengang Wirtschaftsinformatik und Informatik. Innerhalb des Semesters wurden es immer weniger Frauen, bis ich am Ende des Semesters die einzige war.
Studentin
Allerdings sind die Studentinnen der Meinung, dass MINT eine gute Zukunft hat, und man vor allem als Frau in dieser Branche gute Chancen auf eine Karriere hat. Zudem gefällt ihnen das logische Denken des MINT-Bereichs und das Erstellen eigener Designs. So sind auch die Schülerinnen des Projekts sehr begeistert und finden den 3D-Druck sowie das Entwickeln eigener Schlüsselanhänger sehr spannend.