Ich lebe jetzt seit über einem halben Jahr vegetarisch. Nicht, weil ich kein Fleisch mag, sondern ganz im Gegenteil, noch vor einiger Zeit hätte ich ohne Gummibärchen nicht leben können und Salami auf der Pizza war ein Muss. Nein, ich bin Vegetarierin geworden, weil mir Tiere am Herzen liegen und ich mich nicht mehr für ihren Tod verantwortlich fühlen wollte. Der Gedanke, mich vegetarisch zu ernähren, begleitet mich schon seit einigen Jahren (vor allem, da einige meiner engsten Freunde auch Vegetarier sind), doch hielt mich immer davon ab, auf was ich verzichten müsste.
Doch dann war ich einmal bei einer Feier meines Chores mit Buffet, zu dem alle Jugendlichen etwas beigetragen haben. Auch im Chor sind einige Veganer und Vegetarier. Es gab vegane Pancakes, vegane Dips, vegetarische Pizzaschnecken und noch einiges mehr. An dem Abend habe ich gesehen, wie viele Möglichkeiten es gibt, und entschied mich, ab jetzt vegetarisch zu leben. Natürlich habe ich das nie zu hundert Prozent durchgezogen, ab und zu gab es auch mal ein paar Ausnahmen, denn wie gesagt, ich bin eigentlich eine Fleischliebhaberin, doch die meiste Zeit habe ich es strikt durchgezogen.
Leider muss ich immer wieder mit Leuten über diese Angelegenheit diskutieren. Mir wird oft gesagt, dass das ja eigentlich nichts bringt, wenn ich nur vegetarisch und nicht vegan bin. Deshalb will ich jetzt mal ein paar Fragen beantworten.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Vegan“ und „Vegetarisch“?
Vegetarisch bedeutet, das man kein Fleisch mehr isst. Fisch gilt eigentlich nicht zu Fleisch, doch sehr viele Vegetarier verzichten trotzdem darauf. Es gibt viele verschiedene Arten von Vegetariern, wie zum Beispiel Pesco-Vegetarier (d.h. kein Fleisch, aber Fisch), Lakto-Vegetarier (d.h. kein/e Fleisch, Fisch, Eier, aber Milchprodukte) und Flexitarier (d.h. nur sehr seltener Fleischkonsum). In Gummibärchen ist Gelantine, die aus den Knochen und der Haut von Tieren besteht. Von daher sind Gummibärchen leider kein Nachmittagssnack mehr für mich, es sei denn, ich greife zur vegetarischen und veganen Variante, die es mittlerweile längst nicht mehr nur im Bioladen gibt. Vegan dagegen heißt, dass man weder Fleisch noch andere Tierprodukte isst. Milch und Eier sind dann tabu und auch auf Leder und Schafswolle wird verzichtet.
Ist ein Leben ohne Fleisch gesund?
Die Antwort lautet: Ja! Eine rein pflanzliche Ernährung ist tatsächlich sehr gesund für Körper und Geist. Außerdem haben Vegetarier ein geringeres Risiko für Übergewicht und Diabetes. Sogar auf einige Arten von Krebs hat der vegetarische Lifestyle eine positive Auswirkung. Natürlich muss man dann auch darauf achten, dass man Nährstoffe wie Eisen und verschiedene B-Vitamine ausreichend zu sich nimmt.
Bringt eine vegetarische Ernährung etwas?
Das ist auch eindeutig, ja. Natürlich bewirkt die vegetarische Ernährung, dass weniger Tiere geschlachtet werden und es hilft auch gegen Massentierhaltung, doch tatsächlich gibt es auch einen Effekt auf den Klimawandel. Durch die Fleischproduktion wird nämlich sehr viel CO2 ausgestoßen. Dazu kommt auch noch der Transport und auch die Verpackungen von Fleischprodukten. Selbst Menschenleben können durch das vegetarisch sein gerettet werden, da extrem viel Getreide für die Fütterung von Tieren genutzt wird. Würden allerdings alle Menschen vegetarisch leben, könnten wir mehrere Menschen vor dem Hungertot bewahren.
Vegetarisch zu sein bringt nicht nur mir und meinem Gewissen etwas, sondern auch der Umwelt und den Tieren. Außerdem gibt es heutzutage natürlich sehr viele alternative Produkte, nicht nur im Gummibärchen-Segment.
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