Der Konsum sozialer Medien ist unter Jugendlichen weit verbreitet und seit der Corona-Pandemie sogar noch gestiegen. Die Aufmerksamkeit vieler Jugendlicher fokussiert sich ganz auf die Social Media-Kanäle, sie benutzten ihr Smartphone rund um die Uhr.
Doch ist Social Media überhaupt gesund? Nein ist es nicht. Durch Social Media sind viele Jugendliche gestresst und leiden sogar teilweise an psychischen Problemen. Viele Jugendliche haben das Gefühl, die ganze Zeit für ihre Freunde erreichbar sein zu müssen und geraten in Panik, wenn es aus irgendeinem Grund mal nicht geht. Außerdem denken viele, dass sie bei Snapchat ständig zurücksnapen müssen, damit ihr ,,Snapscore“ steigt und die ,,Flammen“ erhalten bleiben bzw. nicht verloren gehen. Dazu kommt, dass gerade Mädchen denken, dass sie dem Schönheitsideal der Influencer:innen entsprechen müssen und z.B. anfangen sich herunterzuhungern. Nicht immer realisiert man, dass Influencer:innen im echten Leben oft ganz anders aussehen als auf ihren Fotos, da die Fotos oft bearbeitet oder mit Filtern überlegt sind. Hält man die gezielt gezeigten Ausschnitte für Realität, kann das Selbstwertgefühl sinken und man wird immer unzufriedener mit sich selbst – das geht bis zu Selbsthass.
Ein Projekt unserer Schule ,,Digitale Helden‘‘ (Projekt #3) hat eine Umfrage über Beleidigungen im Netz unter unseren Schüler:innen durchgeführt, und sie gefragt, mit welchen Beschimpfungen und Hass-Kommentare sie schon konfrontiert worden sind. Die Beleidigungen sind so unschön und derb, dass wir sie hier nicht nennen.
Jedoch haben Social Media Plattformen auch Vorteile. Sie ermöglichen jungen Menschen, Online-Identitäten zu kreieren, sich mit anderen zu vernetzen und Kontakte aufzubauen. Die Netzwerke können Jugendlichen auch eine wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere jenen, die sich ausgegrenzt fühlen oder an einer Behinderung oder Krankheit leiden. Zum Beispiel können Influencer:innen Krebskranken helfen, Spenden zu sammeln für die oft teure und lange Behandlung. Außerdem sind sie Stütze für Leute, die denken, dass sie anders sind. Gerade Jugendliche aus dem LGBTQ+ Bereich fühlen sich nicht so allein und lassen sich von Influencer:innen inspirieren, sich zu outen und dazu zu stehen. Jugendliche kommunizieren mit Freunden über What’s app, Snapchat & Co, posten Bilder oder Videos auf Instagram und Tik Tok, verfolgen ihre bevorzugten Influencer:innen zur Unterhaltung.
Es gibt Jugendliche , die das ganze gut unter Kontrolle haben, und wissen, wann sie eine Pause machen müssen. Jedoch kann sich die Nutzung der Social Media Plattformen negativ auf Jugendliche auswirken, indem die Plattformen sie abgelenken, ihren Schlaf stören und sie Mobbing aussetzen. Oft werden über die Plattformen Gerüchte verbreitet oder die Jugendlichen werden ganz einfach süchtig nach ihnen und verlieren den Bezug zur realen Welt. Jeder siebte Jugendlichen hatte schon mit Cybermobbing zu tun, das verschiede Formen annehmen kann: negative Kommentare zu geposteten Fotos bis hin zu direkten, hasserfüllten Nachrichten.
Ein berühmter Fall von Cybermobbing betraf Amanda Todd, ein 15-Jähriges Mädchen aus Kanada, das jahrelang sowohl im Internet als auch in der realen Welt gemobbt wurde. Alles begann mit einem Nacktfoto, das sie an eine Internetbekanntschaft geschickt hatte. Durch dieses Bild begann eine Spirale von Cybermobbing, und zwar so schlimm, dass Amanda es nicht mehr aushielt und sich Anfang Oktober 2012 das Leben nahm. Dass der Fall so bekannt wurde, liegt vor allem daran, dass sie in ihrer Verzweiflung selbst ein Video auf YouTube veröffentlichte.
Die Gefahren von Social Media sind also offensichtlich. Wie stehen unsere Schüler:innen dazu?
,,Kinder unter 10 Jahren sollten keine Social Media besitzen, weil sie dann auch davon abhängig werden könnten. Erst ältere Kinder können verstehen, welche Ausmaße Social Media-Nutzung annehmen kann‘‘.
Schülerin, 7. Klasse
,,Ich finde Social Media gut, weil sich manche dadurch anpassen können an andere Leute und dann durch Beiträge die neuesten Nachrichten sehen, aber es ist teilweise auch nicht gut. weil man dann mediensüchtig werden kann.‘‘
Schülerin, 7. Klasse
,,Nein es ist kein guter Einfluss, denn wenn ein Mädchen eine Influencerin auf Instagram sieht, denkt es, es müsse auch so sein und verändert sich für Social Media. Andererseits hat es auch einen guten Einfluss, da Jugendliche über Social Media neue Kontakte knüpfen und neue Leute kennenlernen.“
Schülerin, 10. Klasse
Seid vorsichtig mit dem, was ihr im Internet schreibt und wem ihr es schreibt. Schickt keinen fremden Personen Fotos oder Videos von euch. Und passt auf, welche Bilder und Videos ihr postet. Jeden einzelnen Schritt, den ihr auf Social Media Plattformen macht, solltet ihr euch davor gut überlegen.
Generell wäre ein guter Vorsatz für uns alle, dass wir z.B. versuchen, eine begrenzte Bildschirmzeit pro Tag festzulegen. In der Redaktion von KONZequent liegt die tägliche Nutzungsdauer bei durchschnittlich fünf Stunden pro Tag. Uns selbst fällt es also schwer, aber wir möchten es euch ans Herz legen. Tut es für euch und für eure Gesundheit und Psyche.